Arrêt Nº 34/2015. Cour constitutionnelle (Cour d'Arbitrage), 2015-03-12

Date12 mars 2015
Docket NumberF-20150312-7
CourtCour constitutionnelle (Cour d'Arbitrage)
B.8. De prejudiciële vraag dient bevestigend te worden beantwoord.
Om die redenen,
het Hof
zegt voor recht :
In die zin geïnterpreteerd dat zij voor een ouder niet het recht inhouden om op eenvoudig, niet anders gemotiveerd
verzoek voor zijn kind een vrijstelling te verkrijgen om het onderricht in een van de erkende godsdiensten of dat in de
niet-confessionele zedenleer te volgen, schenden artikel 8 van de wet van 29 mei 1959 tot wijziging van sommige
bepalingen van de onderwijswetgeving en artikel 5 van het decreet van de Franse Gemeenschap van 31 maart 1994
houdende bepaling van de neutraliteit van het Gemeenschapsonderwijs, artikel 24 van de Grondwet, in samenhang
gelezen met artikel 19 van de Grondwet en met artikel 2 van het Eerste Aanvullend Protocol bij het Europees Verdrag
voor de rechten van de mens.
Aldus gewezen in het Frans en het Nederlands, overeenkomstig artikel 65 van de bijzondere wet van 6 januari 1989
op het Grondwettelijk Hof, op 12 maart 2015.
De griffier, De voorzitter,
P.-Y. Dutilleux J. Spreutels
ÜBERSETZUNG
VERFASSUNGSGERICHTSHOF
[2015/202130]
Auszug aus dem Entscheid Nr. 34/2015 vom 12. März 2015
Geschäftsverzeichnisnummer 5885
In Sachen: Vorabentscheidungsfrage in Bezug auf Artikel 8 des Gesetzes vom 29. Mai 1959 zur Abänderung
bestimmter Rechtsvorschriften im Unterrichtswesen und Artikel 5 des Dekrets der Französischen Gemeinschaft vom
31. März 1994 zur Festlegung der Neutralität des Gemeinschaftsunterrichts, gestellt vom Staatsrat.
Der Verfassungsgerichtshof,
zusammengesetzt aus den Präsidenten J. Spreutels und A. Alen, und den Richtern E. De Groot, L. Lavrysen,
J.-P.Snappe, J.-P. Moerman, E. Derycke, T.Merckx-Van Goey, P. Nihoul, F.Daoût, T. Giet und R. Leysen, unter Assistenz
des Kanzlers P.-Y. Dutilleux, unter dem Vorsitz des Präsidenten J. Spreutels,
erlässt nach Beratung folgenden Entscheid:
I. Gegenstand der Vorabentscheidungsfrage und Verfahren
In seinem Entscheid Nr. 226.627 vom 6. März 2014 in Sachen Carlo de Pascale und Véronique de Thier, handelnd
in ihrer Eigenschaft als gesetzliche Vertreterihrer minderjährigen Tochter Giulia de Pascale, gegen die Stadt Brüssel und
die Französische Gemeinschaft, dessen Ausfertigung am 9. April 2014 in der Kanzlei des Gerichtshofes eingegangen ist,
hat der Staatsrat folgende Vorabentscheidungsfrage gestellt:
«Verstoßen Artikel 8 des Gesetzes vom 29. Mai 1959 zur Abänderung bestimmter Rechtsvorschriften im
Unterrichtswesen - das so genannte Schulpaktgesetz - und Artikel 5 des Dekrets vom 31. März 1994 zur Festlegung der
Neutralität des Gemeinschaftsunterrichts dadurch, dass sie nicht das Recht für alle Eltern beinhalten würden, auf
einfachen Antrag hin, und ohne weitere Begründung, eine Befreiung vom Unterricht in einer der anerkannten
Religionen oder in nichtkonfessioneller Sittenlehre zu erhalten, gegen die Artikel 10, 11 und 24 §4 der Verfassung,
indem sie eine Diskriminierung in der Ausübung der Rechte und Freiheiten im Sinne der Artikel 19 und 24 der
Verfassung, gegebenenfalls in Verbindung mit Artikel 9 der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und
Grundfreiheiten, Artikel 2 des ersten Zusatzprotokolls zur Konvention zum Schutze der Menschenrechte und
Grundfreiheiten und Artikel 18 Absatz 4 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte einführen,
und verstoßen sie darüber hinaus unmittelbar gegen all diese Bestimmungen? ».
(...)
III. Rechtliche Würdigung
(...)
B.1.1. Die Vorabentscheidungsfrage bezieht sich auf Artikel 8 des Gesetzes vom 29. Mai 1959 zur Abänderung
bestimmter Rechtsvorschriften im Unterrichtswesen (das so genannte «Schulpaktgesetz ») und auf Artikel 5 des
Dekrets vom 31. März 1994 der Französischen Gemeinschaft zur Festlegung der Neutralität des Gemeinschaftsunter-
richts (nachstehend: Dekret vom 31. März 1994).
B.1.2. Artikel 8 des vorerwähnten Gesetzes vom 29. Mai 1959 bestimmt:
«In den offiziellen Einrichtungen sowie in den pluralistischen Einrichtungen für Vollzeitprimar- und Sekundar-
unterricht umfasst der wöchentliche Stundenplan zwei Stunden Religionsunterricht und zwei Stunden Unterricht in
Sittenlehre.
Im den subventionierten freien Einrichtungen, die sich selbst als konfessionell bezeichnen, umfasst der
wöchentliche Stundenplan zwei Stunden Unterricht in der Religion, die der Art der Einrichtung entspricht.
Unter Religionsunterricht ist der Unterricht der Religion (katholische, protestantische, jüdische, islamische oder
orthodoxe) und der durch die Religion inspirierten Sittenlehre zu verstehen. Unter Unterricht in Sittenlehre ist der
Unterricht in nichtkonfessioneller Sittenlehre zu verstehen.
Das Familienoberhaupt, der Vormundoder die Person, der das Sorgerecht über das Kind anvertraut wurde, ist bei
der ersten Einschreibung eines Kindes verpichtet, für dieses anhand einer unterschriebenen Erklärung den
Religionsunterricht oder den Unterricht in Sittenlehre zu wählen.
Wird der Religionsunterricht gewählt, so ist in dieser Erklärung ausdrücklich die gewählte Religion anzugeben.
Das Muster der Erklärung über die Wahl der Religion oder der Sittenlehre wird durch den König festgelegt. In
dieser Erklärung werden ausdrücklich angegeben:
a) die vollständige Freiheit, die dem Familienoberhaupt durch das Gesetz überlassen wird;
b) das formelle Verbot, auf ihn irgendeinen Druck diesbezüglich auszuüben, und die mit diesem Verbot
einhergehenden Disziplinarmaßnahmen;
c) die Möglichkeit für das Familienoberhaupt, über eine Frist von drei vollen Tagen zu verfügen, um die
ordnungsmäßig unterschriebene Erklärung zurückzugeben.
30276 MONITEUR BELGE 28.05.2015 BELGISCH STAATSBLAD

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