Arrêt Nº 53/2017. Cour constitutionnelle (Cour d'Arbitrage), 2017-05-11

Date11 mai 2017
Docket NumberF-20170511-2
CourtVerfassungsgericht (Schiedsgericht)
B.21.4. Les obligations que la loi impose aux avocats sont contrebalancées par certains privilèges dont bénéficie ce
groupe professionnel, tel le monopole de plaidoirie (CEDH, 18 décembre 2012, Graziani-Weiss c. Autriche, §41).
Siéger dans une juridiction ne relève pas des tâches principales de lavocat, la tâche de lavocat consistant à
conseiller et défendre son client, alors que la tâche du juge consiste àtrancher des litiges. Lavocat joue toutefois un rôle
crucial dans lEtat de droit et apporte une contribution fondamentale àla bonne administration de la justice.
A la lumière de cette mission fondamentale, le remplacement éventuel dun assesseur au tribunal de lapplication des
peines inopinément empêchépeut être considérécomme une mission qui sinscrit dans lexercice normal de la
profession davocat, pour autant que cette désignation vise àrespecter les délais légaux ou à éviter le dépassement du
délai raisonnable. Cet objectif est par ailleurs lié à une conception de solidaritésociale.
Eu égard aux conditions posées et au système en cascade instaurépar la disposition attaquée, lobligation de
remplacer des assesseurs au tribunal de lapplication des peines sera rarement imposée aux avocats. Par ailleurs,
cette obligation est répartie entre une partie substantielle dun groupe professionnel nombreux. Enn, le remplacement
ne peut être considérécomme particulièrement complexe ou chronophage. Cette obligation ne constitue dès lors pas
une charge disproportionnée pour lavocat désigné.
B.22. En ce quil est pris de la violation du droit au libre choix dune activitéprofessionnelle, garanti par larticle 23,
alinéa 2, 1
o
, de la Constitution et de linterdiction de travail forcéou obligatoire, garanti par larticle 4.2 de la
Convention européenne des droits de lhomme, le moyen nest pas fondé.
Par ces motifs,
la Cour
rejette le recours, sous réserve de ce qui est dit en B.17.4.
Ainsi rendu en langue néerlandaise, en langue française et en langue allemande, conformément àlarticle 65 de la
loi spéciale du 6 janvier 1989 sur la Cour constitutionnelle, le 11 mai 2017.
Le greffier, Le président,
P.-Y. Dutilleux E. De Groot
VERFASSUNGSGERICHTSHOF
[2017/202653]
Auszug aus dem Entscheid Nr. 53/2017 vom 11. Mai 2017
Geschäftsverzeichnisnummer 6431
In Sachen: Klage auf Nichtigerklärung von Artikel 97 des Gesetzes vom 4. Mai 2016 über die Internierung und zur
Festlegung verschiedener Bestimmungen im Bereich der Justiz, erhoben von Pascal Malumgréund Geert Lambrechts.
Der Verfassungsgerichtshof,
zusammengesetzt aus den Präsidenten E. De Groot und J. Spreutels, und den Richtern L. Lavrysen, A. Alen,
J.-P. Moerman, F. Daoût und T. Giet, unter Assistenz des Kanzlers P.-Y. Dutilleux, unter dem Vorsitz des Präsidenten
E. De Groot,
erlässt nach Beratung folgenden Entscheid:
I. Gegenstand der Klage und Verfahren
Mit einer Klageschrift, die dem Gerichtshof mit am 25. Mai 2016 bei der Post aufgegebenem Einschreibebrief
zugesandt wurde und am 26. Mai 2016 in der Kanzlei eingegangen ist, erhoben Klage auf Nichtigerklärung von
Artikel 97 des Gesetzes vom 4. Mai 2016 über die Internierung und zur Festlegung verschiedener Bestimmungen im
Bereich der Justiz (veröffentlicht im Belgischen Staatsblatt vom 13. Mai 2016): Pascal Malumgréund Geert Lambrechts,
unterstützt und vertreten durch RA P. Vande Casteele, in Antwerpen zugelassen.
(...)
II. Rechtliche Würdigung
(...)
In Bezug auf die angefochtene Bestimmung
B.1. Gemäß Artikel 157 Absatz 4 der Verfassung,eingefügt durch die Verfassungsrevision vom 17. Dezember 2002,
gibt es Strafvollstreckungsgerichte an den durch Gesetz bestimmten Orten und regelt das Gesetz ihre Organisation,
ihre Zuständigkeit, die Weise der Ernennung ihrer Mitglieder und die Dauer ihres Amtes. Die Strafvollstreckungs-
gerichte wurden durch das Gesetz vom 17. Mai 2006 «zur Einführung von Strafvollstreckungsgerichten»bei den
Gerichten erster Instanz eingesetzt, wo sich der Sitz des Appellationshofes bendet (Artikel 76 §1 Absatz 1 des
Gerichtsgesetzbuches). Der Gesetzgeber hat somit die Kommissionen für bedingte Freilassung durch eine richterliche
Behandlung der Entscheidungen über die Strafvollstreckung ersetzt, um «einem Bedürfnis der Rechtmäßigkeit und
Rechtssicherheit»zu entsprechen (Parl. Dok., Senat, 2004-2005, Nr. 3-1127/1, S. 2).
An den Orten, wo sie eingerichtet wurden, bilden die Strafvollstreckungsgerichte eine vierte Abteilung des
Gerichts erster Instanz neben dem Zivilgericht, dem Korrektionalgericht und dem Familien- und Jugendgericht. Sie
umfassen eine oder mehrere Strafvollstreckungskammern und Kammern zum Schutz der Gesellschaft (Artikel 76 §1
des Gerichtsgesetzbuches in der durch Artikel 21 Nr. 1 des Gesetzes vom 4. Mai 2016 abgeänderten Fassung).
B.2.1. Vor seiner Abänderung durch das Gesetz vom 4. Mai 2016 über die Internierung und zur Festlegung
verschiedener Bestimmungen im Bereich der Justiz bestimmte Artikel 78 Absatz 2 des Gerichtsgesetzbuches, dass die
Strafvollstreckungskammern sich aus einem Richter, der den Vorsitz führt, und zwei Beisitzern in Strafvollstreckungs-
sachen, von denen einer im Gefängniswesen und der andere in gesellschaftlicher Wiedereingliederung spezialisiert ist,
zusammensetzt. Sie wurden ergänzt durch zwei Richter am Korrektionalgericht in Sachen mit Bezug auf
Verurteilungen zu einer Freiheitsstrafe von dreißig Jahren oder zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe mit einer
Überantwortung an das Strafvollstreckungsgericht (Artikel 92bis des Gerichtsgesetzbuches). Die Sachen mit Bezug auf
eine oder mehrere Freiheitsstrafen, deren vollstreckbarerTeil drei Jahre oder weniger betrug, wurden dem Einzelrichter
am Strafvollstreckungsgericht zugewiesen (Artikel 91 Absatz 2 des Gerichtsgesetzbuches).
B.2.2. Vor seiner Abänderung durch das Gesetz vom 4. Mai 2016 bestimmte Artikel 259sexies §1 Nr. 4 des
Gerichtsgesetzbuches, dass die Richter am Strafvollstreckungsgericht durch den König bestimmt werden auf einen mit
Gründen versehenen Vorschlag des Ersten Präsidenten des Appellationshofes hin. Um als Richter am Strafvollstre-
ckungsgericht bestimmt zu werden, mussten die Bewerber eine fünfjährige Erfahrung als effektiver Magistrat
nachweisen, davon drei Jahre als Richter am Gericht erster Instanz oder als Gerichtsrat am Appellationshof.
Sie mussten ebenfalls an der spezialisierten Weiterbildung teilgenommen haben, die vom Institut fürAusbildungen im
Gerichtswesen organisiert wurde.
62994 MONITEUR BELGE 09.06.2017 BELGISCH STAATSBLAD

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