Auszug aus dem Entscheid Nr. 133/2022 vom 20. Oktober 2022 In Sachen: Klage auf Nichtigerklärung von Artikel 2 des Dekrets der Flämischen Region vom 4. Juni 2021 « zur Abänderung des Energiedekrets

Auszug aus dem Entscheid Nr. 133/2022 vom 20. Oktober 2022

In Sachen: Klage auf Nichtigerklärung von Artikel 2 des Dekrets der Flämischen Region vom 4. Juni 2021 « zur Abänderung des Energiedekrets vom 8. Mai 2009, was die Installation eines elektronischen Zählers ohne Kommunikationsmittel und die Vermeidung der mehrmaligen Berechnung von Stromverteilernetztarifen für die Benutzung des Stromverteilernetzes betrifft », erhoben von Inti De Bock und anderen.

Der Verfassungsgerichtshof,

zusammengesetzt aus den Präsidenten L. Lavrysen und P. Nihoul, den Richtern Y. Kherbache, T. Detienne, E. Bribosia und W. Verrijdt, und dem emeritierten Richter J.-P. Moerman gemäß Artikel 60bis des Sondergesetzes vom 6. Januar 1989 über den Verfassungsgerichtshof, unter Assistenz des Kanzlers F. Meersschaut, unter dem Vorsitz des Präsidenten L. Lavrysen,

erlässt nach Beratung folgenden Entscheid:

  1. Gegenstand der Klage und Verfahren

    Mit einer Klageschrift, die dem Gerichtshof mit am 13. Dezember 2021 bei der Post aufgegebenem Einschreibebrief zugesandt wurde und am 15. Dezember 2021 in der Kanzlei eingegangen ist, erhoben Klage auf Nichtigerklärung von Artikel 2 des Dekrets der Flämischen Region vom 4. Juni 2021 « zur Abänderung des Energiedekrets vom 8. Mai 2009, was die Installation eines elektronischen Zählers ohne Kommunikationsmittel und die Vermeidung der mehrmaligen Berechnung von Stromverteilernetztarifen für die Benutzung des Stromverteilernetzes betrifft » (veröffentlicht im Belgischen Staatsblatt vom 15. Juni 2021): Inti De Bock, Vera De Moor, Ilias Sfikas, Jean Albert Solon und Marleen Verbruggen, unterstützt und vertreten durch RA M. Deweirdt, in Gent zugelassen.

    (...)

  2. Rechtliche Würdigung

    (...)

    In Bezug auf die angefochtene Bestimmung und deren Kontext

    B.1. Die Klage ist gegen Artikel 2 des Dekrets der Flämischen Region vom 4. Juni 2021 « zur Abänderung des Energiedekrets vom 8. Mai 2009, was die Installation eines elektronischen Zählers ohne Kommunikationsmittel und die Vermeidung der mehrmaligen Berechnung von Stromverteilernetztarifen für die Benutzung des Stromverteilernetzes betrifft » gerichtet. Das Energiedekret, das durch das angefochtene Dekret abgeändert wird, ist das Dekret der Flämischen Region vom 8. Mai 2009 « zur Festlegung allgemeiner Bestimmungen bezüglich der Energiepolitik » (nachstehend: Energiedekret).

    B.2.1. Die Klage hängt mit der Entscheidung des Dekretgebers über die Einführung von Digitalzählern zusammen, die mit dem Dekret der Flämischen Region vom 26. April 2019 « zur Abänderung des Energiedekrets vom 8. Mai 2009, was den Einsatz von Digitalzählern betrifft, und zur Abänderung der Artikel 7.1.1, 7.1.2 und 7.1.5 desselben Dekrets » (nachstehend: Dekret vom 26. April 2019) getroffen wurde.

    Anders als mechanische Zähler speichern Digitalzähler den Verbrauch. Sie messen nicht nur, sondern erfassen auch die Energieströme. Die Daten können vor Ort und aus der Ferne ausgelesen werden, « sodass der Zähler auf Grundlage der Daten, die er vor Ort oder aus der Ferne empfängt, in der Lage ist, bestimmte Aktionen auszuführen » (Artikel 1.1.3 Nr. 25/2 des Energiedekrets, eingefügt durch Artikel 2 Nr. 4 des Dekrets vom 26. April 2019). Aus diesem Grund wird auch die Bezeichnung « intelligenter Zähler » benutzt.

    B.2.2. Artikel 17 des Dekrets vom 26. April 2019 hat in das Energiedekret einen Artikel 4.1.22/2 eingefügt, der bestimmt:

    Le gestionnaire de réseau installe un compte numérique chez les utilisateurs du réseau disposant d'un raccordement basse tension

    1° en cas de construction neuve et de rénovation substantielle;

    2° en cas de remplacement obligatoire du compteur;

    3° en cas d'installation de nouvelles installations de production décentralisées d'une puissance CA maximale de 10 kVA;

    4° en cas de remplacement de compteurs à budget actifs existants et d'installation de nouveaux compteurs à budget;

    5° auprès de prosommateurs existants;

    6° en cas de remplacement des compteurs installés dans le cadre du projet pilote de compteurs intelligents et du projet pilote de compteur à budget numérique des gestionnaires du réseau de distribution;

    7° à la demande de l'utilisateur du réseau.

    Si le compteur est installé à la demande de l'utilisateur du réseau, celui-ci prendra en charge les coûts de l'installation et de la mise en service de ce compteur.

    A la demande explicite de l'utilisateur du réseau dans la situation visée aux points 3° et 5°, le compteur de production est remplacé par le gestionnaire de réseau et, le cas échéant, relié au compteur numérique. L'utilisateur du réseau prend en charge les coûts de ce compteur de production, de l'installation et de la mise en service.

    Sur la base d'une analyse coûts-avantages, le Gouvernement flamand peut déterminer les cas supplémentaires dans lesquels le gestionnaire de réseau installe un compteur numérique par priorité.

    Le Gouvernement flamand détermine le timing et les modalités de l'installation des compteurs visés aux alinéas 1er et 4

    .

    B.2.3. Die Bestimmung sieht den obligatorischen Einbau von Digitalzählern sowie eine Vorrangregelung im Rahmen dieses Einbaus vor. Der Einbau eines Digitalzählers hängt nicht von einem Antrag des Netzbenutzers ab, vielmehr ist ein Digitalzähler « vorrangig » einzubauen, wenn dieser einen Einbau beantragt (Absatz 1 Nr. 7).

    Nach der Definition des Dekretgebers ist der Digitalzähler « ein elektronischer Zähler, der Energieströme und ähnliche physikalische Größen misst und erfasst und der mit einem Zweirichtungskommunikationsmittel ausgestattet ist, das dafür sorgt, dass die Daten nicht nur vor Ort, sondern auch aus der Ferne ausgelesen werden können, sodass der Zähler auf Grundlage der Daten, die er vor Ort oder aus der Ferne empfängt, in der Lage ist, bestimmte Aktionen auszuführen » (Artikel 1.1.3 Nr. 25/2 des Energiedekrets, eingefügt durch das Dekret vom 26. April 2019).

    Aus dieser Definition kann nicht abgeleitet werden, ob das Kommunikationsmittel, mit dem der Digitalzähler ausgestattet ist, über eine Kabelverbindung oder drahtlos kommuniziert.

    Artikel 4.1.22/3 Absatz 3 des Energiedekrets in der Fassung der Einfügung durch Artikel 18 des Dekrets vom 26. April 2019 beauftragt die Flämische Regierung damit, nähere Bedingungen für Digitalzähler festzulegen.

    B.2.4. Aus Artikel 3.1.52 § 1 Absatz 11 des Erlasses der Flämischen Regierung vom 19. November 2010 « zur Festlegung allgemeiner Bestimmungen bezüglich der Energiepolitik » (nachstehend: Energieerlass), abgeändert durch den Erlass der Flämischen Regierung vom 17. Mai 2019 « zur...

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