Auszug aus dem Entscheid Nr. 65/2021 vom 29. April 2021 Geschäftsverzeichnisnummer 7231 In Sachen: Klage auf Nichtigerklärung der Artikel 6 und 49 des Programmdekrets der Französischen Gemeinschaft

Auszug aus dem Entscheid Nr. 65/2021 vom 29. April 2021

Geschäftsverzeichnisnummer 7231

In Sachen: Klage auf Nichtigerklärung der Artikel 6 und 49 des Programmdekrets der Französischen Gemeinschaft vom 12. Dezember 2018 « zur Festlegung verschiedener Maßnahmen in Bezug auf die Organisation des Haushalts und der Buchführung, die Haushaltsfonds, das Hochschulwesen und die Forschung, die Kinderwohlfahrt, den Pflicht- und Weiterbildungsunterricht, die Schulgebäude, die Finanzierung der Infrastrukturen für die ' Cité des métiers ' von Charleroi, die Durchführung der Reform der Erstausbildung der Lehrkräfte », erhoben von der VoG « Université Saint-Louis - Bruxelles ».

Der Verfassungsgerichtshof,

zusammengesetzt aus den Präsidenten F. Daoût und L. Lavrysen, und den Richtern J.-P. Moerman, T. Merckx-Van Goey, P. Nihoul, T. Giet, R. Leysen, J. Moerman, M. Pâques, Y. Kherbache, T. Detienne und D. Pieters, unter Assistenz des Kanzlers F. Meersschaut, unter dem Vorsitz des Präsidenten F. Daoût,

erlässt nach Beratung folgenden Entscheid:

  1. Gegenstand der Klage und Verfahren

    Mit einer Klageschrift, die dem Gerichtshof mit am 10. Juli 2019 bei der Post aufgegebenem Einschreibebrief zugesandt wurde und am 12. Juli 2019 in der Kanzlei eingegangen ist, erhob die VoG « Université Saint-Louis - Bruxelles », unterstützt und vertreten durch RA V. Van Troyen, in Brüssel zugelassen, Klage auf Nichtigerklärung der Artikel 6 und 49 des Programmdekrets der Französischen Gemeinschaft vom 12. Dezember 2018 « zur Festlegung verschiedener Maßnahmen in Bezug auf die Organisation des Haushalts und der Buchführung, die Haushaltsfonds, das Hochschulwesen und die Forschung, die Kinderwohlfahrt, den Pflicht- und Weiterbildungsunterricht, die Schulgebäude, die Finanzierung der Infrastrukturen für die ' Cité des métiers ' von Charleroi, die Durchführung der Reform der Erstausbildung der Lehrkräfte » (veröffentlicht im Belgischen Staatsblatt vom 15. Januar 2019).

    (...)

  2. Rechtliche Würdigung

    (...)

    In Bezug auf die Zulässigkeit

    B.1.1. Die Regierung der Französischen Gemeinschaft und die intervenierenden Parteien sind der Auffassung, dass die Klage in Ermangelung des erforderlichen Interesses der klagenden Partei nicht zulässig ist. Die angefochtene Bestimmung beeinträchtige die klagende Partei nicht unmittelbar und ungünstig, da sie die Bedingungen, um in den Genuss der von den angefochtenen Bestimmungen vorgesehenen Finanzierung zu kommen, nicht erfülle.

    B.1.2. In den angefochtenen Bestimmungen ist für die akademischen Jahre 2018-2019, 2019-2020 und 2020-2021 die Zuweisung von besonderen Beträgen für die Förderung des Zugangs zum Studium zur Aktivierung bestehender Ermächtigungen vorgesehen. Diese Zuweisung steht bestimmten universitären Einrichtungen nach verschiedenen Kriterien zu. Beim gegenwärtigen Stand macht die klagende Partei nicht geltend, diese Kriterien erfüllen zu können.

    B.1.3. Damit die klagende Partei das erforderliche Interesse aufweist, ist es jedoch nicht erforderlich, dass eine etwaige Nichtigerklärung ihr einen unmittelbaren Vorteil bietet. Der Umstand, dass die klagende Partei im Fall der Nichtigerklärung der angefochtenen Bestimmungen erneut eine Möglichkeit erreichen kann, dass ihre Lage vorteilhafter geregelt würde, reicht aus, um ihr Interesse an der Anfechtung dieser Bestimmungen zu rechtfertigen.

    B.1.4. Die Einrede der Unzulässigkeit wird abgewiesen.

    In Bezug auf die angefochtenen Bestimmungen und deren Tragweite

    B.2.1. Artikel 6 des Programmdekrets vom 12. Dezember 2018 « zur Festlegung verschiedener Maßnahmen in Bezug auf die Organisation des Haushalts und der Buchführung, die Haushaltsfonds, das Hochschulwesen und die Forschung, die Kinderwohlfahrt, den Pflicht- und Weiterbildungsunterricht, die Schulgebäude, die Finanzierung der Infrastrukturen für die ' Cité des métiers ' von Charleroi, die Durchführung der Reform der Erstausbildung der Lehrkräfte » (nachstehend: Programmdekret vom 12. Dezember 2018) fügt in das Gesetz vom 27. Juli 1971 « über die Finanzierung und die Kontrolle der universitären Einrichtungen » (nachstehend: Gesetz vom 27. Juli 1971) einen Artikel 36bis/1 mit folgendem Wortlaut ein:

    § 1er. Pour l'année budgétaire 2018, un montant de 1,2 million euros est alloué à la promotion de l'accès aux études pour l'activation d'habilitations existantes, non-reprises dans les listes des cursus organisés transmises à l'ARES en vertu de l'article 121 du Décret Paysage pour les années 2015 à 2017, permettant l'organisation à partir de l'année académique 2018-2019 d'un enseignement universitaire de premier cycle, et localisées dans un arrondissement où le déficit en étudiants universitaires de première génération, compte tenu du taux d'accès à l'enseignement supérieur et de la densité de population de l'arrondissement, est inférieur à la moyenne pour l'ensemble des arrondissements sur les dix dernières années.

    Ce montant est fixé à au moins 2,4 millions euros pour l'année 2019 et à au moins 3,6 millions euros pour l'année 2020. A partir de l'année 2021, le montant prévu pour l'année 2020 est ajouté, après indexation, à concurrence de 30 % au montant prévu à l'article 29, § 1er, et à concurrence de 70 % au montant prévu à l'article 29, § 2.

    Dans la limite des montants prévus aux alinéas précédents, le financement alloué par habilitation activée est fixé à 400 000 euros par bloc d'étude de 60 crédits, pour les années académiques 2018-2019 à 2020-2021.

    Le Gouvernement arrête la liste des habilitations qui bénéficient du subventionnement visé aux alinéas précédents en sélectionnant, parmi les habilitations visées au premier alinéa, celles organisées dans le ou les arrondissements où les déficits d'étudiants universitaires de première génération, sur base des critères définis au 1er alinéa, sont les plus importants.

    § 2. Pour le 31 décembre 2021 au plus tard, un rapport d'évaluation de l'organisation des habilitations subventionnées, notamment au regard de l'objectif de promotion de l'accès à l'enseignement supérieur universitaire, sera transmis au Gouvernement par les universités concernées.

    § 3. Pour l'année...

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