Arrêt Nº 112/2015. Cour constitutionnelle (Cour d'Arbitrage), 2015-09-17

Date17 septembre 2015
Docket NumberF-20150917-3
CourtGrondwettelijk Hof (Arbitragehof)
Om die redenen,
het Hof
zegt voor recht :
Artikel 7 van de wet van 14 januari 2013 houdende scale en andere bepalingen betreffende justitie, zoals het is
gewijzigd bij artikel 3 van de wet van 25 april 2014 houdende diverse bepalingen betreffende Justitie, schendt niet de
artikelen 10, 11, 12 en 13 van de Grondwet, al dan niet in samenhang gelezen met het wettigheidsbeginsel, het
rechtszekerheidsbeginsel en het beginsel van de vereiste van voorzienbaarheidvan de wet inzake de strafrechtspleging,
met artikel 14, leden 1 en 3, van het Internationaal Verdrag inzake burgerrechten en politieke rechten en met artikel 6
van het Europees Verdrag voor de rechten van de mens.
Aldus gewezen in het Frans en het Nederlands, overeenkomstig artikel 65 van de bijzondere wet van 6 januari 1989
op het Grondwettelijk Hof, op 17 september 2015.
De griffier, De voorzitter,
P.-Y. Dutilleux J. Spreutels
ÜBERSETZUNG
VERFASSUNGSGERICHTSHOF
[2015/204881]
Auszug aus dem Entscheid Nr. 112/2015 vom 17. September 2015
Geschäftsverzeichnisnummern 5893, 5895, 5936 und 5966
In Sachen: Vorabentscheidungsfragen in Bezug auf Artikel 7 des Gesetzes vom 14. Januar 2013 zur Festlegung
steuerrechtlicher und sonstiger Bestimmungen im Bereich der Justiz, gestellt vom Appellationshof Lüttich,
vom Appellationshof Mons, vom Gericht erster Instanz Ostandern, Abteilung Dendermonde, und von der
Anklagekammer des Appellationshofes Mons.
Der Verfassungsgerichtshof,
zusammengesetzt aus den Präsidenten J. Spreutels und A. Alen, und den Richtern E. De Groot, L. Lavrysen,
J.-P.Snappe, J.-P. Moerman, E. Derycke, T.Merckx-Van Goey, P. Nihoul, F.Daoût, T. Giet und R. Leysen, unter Assistenz
des Kanzlers P.-Y. Dutilleux, unter dem Vorsitz des Präsidenten J. Spreutels,
erlässt nach Beratung folgenden Entscheid:
I. Gegenstand der Vorabentscheidungsfragen und Verfahren
a. In seinem Entscheid vom 13. März 2014 in Sachen der Staatsanwaltschaft und anderer gegen P.B., dessen
Ausfertigung am 24. April 2014 in der Kanzlei des Gerichtshofes eingegangen ist, hat der Appellationshof Lüttich
folgende Vorabentscheidungsfrage gestellt:
«Verstößt Artikel 7 des Gesetzes vom 14. Januar 2013 zur Festlegung steuerrechtlicher und sonstiger
Bestimmungen im Bereich der Justiz, der Artikel 24 des einleitenden Titelsdes Strafprozessgesetzbuches ergänzt, gegen
die Artikel 10, 11, 12 und 13 der Verfassung, an sich oder in Verbindung mit dem Legalitätsprinzip und den
Grundsätzen der Rechtssicherheit und des Erfordernisses der Vorhersehbarkeit des Strafprozessgesetzes, Artikel 14
Absätze 1 und 3 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte und Artikel 6 der Europäischen
Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, dahingehend ausgelegt, dass er diesem Gesetz in
se eine Rückwirkung verleiht, ohne dass eine solche Wirkung durch einen außergewöhnlichen Umstand oder einen
zwingenden Grund des Allgemeininteresses gerechtfertigt wäre, insofern
die fragliche Bestimmung einerseits die rechtmäßigen Erwartungen des Rechtsuchenden und seine Rechte der
Verteidigung vereitelnkönnte, wenn zu dem Zeitpunkt, an dem eine zusätzliche gerichtliche Untersuchungshandlung
beantragt wurde, der Rechtsuchende nicht wusste, dass dieser Antrag eine aufschiebende Wirkung haben würde,und
andererseits vorbehaltlich dessen, dass die Hemmung nicht länger als ein Jahr dauern kann, die Dauer der
Verjährungsfrist der Strafverfolgung von der Beurteilung des erkennenden Gerichts bezüglich der Vollständigkeit der
ihm vorgelegten Akte abhängen wird, oder vom Verhalten der öffentlichen Partei, die die Durchführung zusätzlicher
Handlungen beantragen könnte, die unmittelbar - aus welchem Grund auch immer - unter dem Vorwand des neuen
Hemmungsgrunds der Verjährung durchgeführt würden?».
b. In seinem Entscheid vom 23. April 2014 in Sachen der Staatsanwaltschaft und anderer gegen S. D.L. und andere,
dessen Ausfertigung am 2. Mai 2014 in der Kanzlei des Gerichtshofes eingegangen ist, hat der Appellationshof Mons
folgende Vorabentscheidungsfragen gestellt:
«1. Verstößt Artikel 7 des Gesetzes vom 14. Januar 2013 zur Festlegung steuerrechtlicher und sonstiger
Bestimmungen im Bereich der Justiz, veröffentlicht im Belgischen Staatsblatt vom 31. Januar 2013, gegen Artikel 12
Absatz 2 der Verfassung, an sich oder in Verbindung mit dem Legalitätsprinzip und den Grundsätzen der
Rechtssicherheit und des Erfordernisses der Vorhersehbarkeit des Strafprozessgesetzes, Artikel 14 Absätze 1 und 3 des
Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte und Artikel 6 der EuropäischenKonvention zum Schutze
der Menschenrechte und Grundfreiheiten, indem er den Anträgen auf Durchführung zusätzlicher Handlungen, die vor
dem 10. Februar 2013 im Rahmen der Verfahrensregelung gestellt wurden, rückwirkend eine die Verjährung der
Strafverfolgung hemmende Wirkung verleiht, die es zum Zeitpunkt der Einreichung nicht gab und die für diese
Rechtsuchenden nicht vorhersehbar war,wobei somit den jedem Bürger gebotenen RechtsprechungsgarantienAbbruch
getan werden könnte?
2. Verstößt Artikel 7 des Gesetzes vom 14. Januar 2013 zur Festlegung steuerrechtlicher und sonstiger
Bestimmungen im Bereich der Justiz, veröffentlicht im Belgischen Staatsblatt vom 31. Januar 2013, gegen die Artikel 10,
11 und 12 Absatz 2 der Verfassung, an sich oder in Verbindung mit dem Legalitätsprinzip und den Grundsätzen der
Rechtssicherheit und des Erfordernisses der Vorhersehbarkeit des Strafprozessgesetzes, sowie dem allgemeinen
Rechtsgrundsatz lex posterior derogat priori , Artikel 14 Absätze 1 und 3 des Internationalen Paktes über bürgerliche
und politische Rechte und Artikel 6 der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und
Grundfreiheiten, indem er für Sachverhalte, die aus der Zeit vor dem 1. September 2003 datieren, einen Widerspruch
zu den Hemmungsgründen herbeiführt, die kraft Artikel 24 des einleitenden Titels des Strafprozessgesetzbuches,
eingeführt durch das Gesetz vom 11. Dezember 1998, Anwendung nden, der kraft Artikel 33 des Gesetzes vom
5. August 2003 auf diese Sachverhalte anwendbar bleibt, wobei dieser Widerspruch den jedem Bürger gebotenen
Rechtsprechungsgarantien Abbruch tun könnte?».
70657
MONITEUR BELGE 26.11.2015 BELGISCH STAATSBLAD

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