Arrêt Nº 199/2011. Cour constitutionnelle (Cour d'Arbitrage), 2011-12-22

Date22 décembre 2011
Docket NumberF-20111222-7
CourtCour constitutionnelle (Cour d'Arbitrage),Verfassungsgericht (Schiedsgericht)
B.9. Lexamen de la compatibilitédes dispositions en cause avec larticle 23 de la Constitution ne saurait aboutir
àun constat de violation plus étendu.
Par ces motifs,
la Cour
dit pour droit :
Larticle 56, alinéa 2, du Code pénal, lu en combinaison avec larticle 25 du même Code, avec larticle 216novies du
Code dinstruction criminelle et avec larticle 2, alinéas 1
er
et 3, de la loi du 4 octobre 1867 sur les circonstances
atténuantes, viole les articles 10 et 11 de la Constitution, mais uniquement dans la mesure oùil autorise la
condamnation de linculpérenvoyéau tribunal correctionnel du chef dun crime correctionnalisécommis moins de cinq
ans aprèsquil a subi ou prescrit une peine demprisonnement dau moins un an, àune peine supérieure àcelle qui peut
être prononcéeàl’égarddelinculpérenvoyédu chef du même crime commis dans cette même circonstance àla cour
dassises ayant constatélexistence de circonstances atténuantes.
Ainsi prononcéen langue néerlandaise et en langue française, conformément àlarticle 65 de la loi spéciale du
6 janvier 1989 sur la Cour constitutionnelle, àlaudience publique du 22 décembre 2011.
Le greffier, Le président,
P.-Y. Dutilleux. M. Bossuyt.
ÜBERSETZUNG
VERFASSUNGSGERICHTSHOF
[2012/200269]
Auszug aus dem Urteil Nr. 199/2011 vom 22. Dezember 2011
Geschäftsverzeichnisnummer 5196
In Sachen:Präjudizielle Frage in Bezug auf Artikel 14 des Gesetzes vom 21. Dezember 2009 zur Reform des
Assisenhofes, gestellt vom Korrektionalgericht Turnhout.
Der Verfassungsgerichtshof,
zusammengesetzt aus den Vorsitzenden M. Bossuyt und R. Henneuse, und den Richtern E. De Groot, A. Alen,
J.-P.Moerman, P. Nihoul und F.Daoût, unter Assistenz des Kanzlers P.-Y. Dutilleux, unter dem Vorsitz des Vorsitzenden
M. Bossuyt,
verkündet nach Beratung folgendes Urteil:
I. Gegenstand der präjudiziellen Frage und Verfahren
In seinem Urteil vom 27. Juli 2011 in Sachen der Staatsanwaltschaft und S.V. Zivilpartei - gegen M.H., dessen
Ausfertigung am 5. September 2011 in der Kanzlei des Hofes eingegangen ist, hat das Korrektionalgericht Turnhout
folgende präjudizielle Frage gestellt:
«Verstößt Artikel 14 des Gesetzes vom 21. Dezember 2009 zur Reform des Assisenhofes gegen die Artikel 10, 11
und 23 der Verfassung, insofern er dazu führt, dass vor demAssisenhof kein gesetzlicher Rückfall festgestellt werden
kann, wenn bereits eine vorherige Verurteilung wegen Begehung eines Vergehens vorliegt, während das Korrektional-
gericht dies allerdings wohl tun könnte, wenn dasselbe Verbrechen nach Annahme mildernder Umstände
korrektionalisiert werden würde?
Die Annahme mildernder Umstände durch die Ratskammer kann mit anderen Worten zu einer Verdoppelung der
Höchststrafe und zur Feststellung des Zustands des gesetzlichen Rückfalls führen, während die Annahme eines
mildernden Umstands durch den Assisenhof eine Höchststrafe von 20 Jahren ergibt, und die Unmöglichkeit der
Feststellung des gesetzlichen Rückfalls vorliegt.
Der Zeitpunkt der Annahme der mildernden Umstände ist nämlich kein objektives Kriterium».
(...)
III. In rechtlicher Beziehung
(...)
B.1.1. Artikel 14 des Gesetzes vom 21. Dezember 2009 zur Reform des Assisenhofes bestimmt:
«In Buch II Titel II Kapitel II [des Strafprozessgesetzbuches] wird ein Artikel 216novies mit folgendem Wortlaut
eingefügt:
Art. 216novies. Der Assisenhof bendet über Verbrechen, mit Ausnahme der Fälle, in denen Artikel 2 des Gesetzes
vom 4. Oktober 1867 über die mildernden Umstände zur Anwendung gebracht wird. ’».
Artikel 14 des Gesetzes vom 21. Dezember 2009 ist «am ersten Tag des vierten Monats nach dem Monat, in dem
[dieses] Gesetz im Belgischen Staatsblatt veröffentlicht worden ist, in Kraft getreten»(Artikel 237 desselben Gesetzes),
und zwar am 1. Mai 2010.
B.1.2. Seit seiner Ersetzung durch Artikel 230 des Gesetzes vom 21. Dezember 2009 zur Reform des Assisenhofes
bestimmt Artikel 2 des Gesetzes vom 4. Oktober 1867 über die mildernden Umstände:
«Falls Veranlassung bestehen sollte, wegen mildernder Umstände oder eines Entschuldigungsgrunds lediglich
eine Korrektionalstrafe zu verkünden, kann die Ratskammer oder die Anklagekammer den Beschuldigten durch einen
mit Gründen versehenen Beschluss an das Korrektionalgericht verweisen.
Desgleichen kann die Staatsanwaltschaft, falls keine gerichtliche Untersuchung beantragt wurde und wenn sie der
Ansicht ist, dass wegen mildernder Umstände oder eines Entschuldigungsgrunds keine Veranlassung besteht, eine
höhere Strafe als eine Korrektionalstrafe zu beantragen, unter Angabe dieser mildernden Umstände oder des
Entschuldigungsgrunds den Angeklagten direkt vor das Korrektionalgericht laden oder vorladen.
Die direkte Ladung oder die Vorladungdurch die Staatsanwaltschaft sowie die Verweisung durch die Ratskammer
oder die Anklagekammer wegen mildernder Umstände sind ausschließlich in folgenden Fällen möglich:
1. wenn die gesetzlich vorgesehene Strafe zwanzig Jahre Zuchthaus nicht übersteigt,
2. wenn es sich um ein versuchtes Verbrechen handelt, das mit lebenslänglicher Zuchthausstrafe geahndet wird,
3. wenn es sich um ein Verbrechen handelt, das in Artikel 216 Absatz 2 des Strafgesetzbuches erwähnt ist,
4. wenn es sich um ein Verbrechen handelt, das in Artikel 347bis §§2 und 4 des Strafgesetzbuches erwähnt ist,
5. wenn es sich um ein Verbrechenhandelt, das in Artikel 375 letzter Absatz des Strafgesetzbuches erwähnt ist und
für das die Strafe gegebenenfalls in Anwendung von Artikel 377bis desselben Gesetzbuches erhöht werden kann,
6. wenn es sich um ein Verbrechen handelt, das in Artikel 408 des Strafgesetzbuches erwähnt ist,
14401
BELGISCH STAATSBLAD 08.03.2012 MONITEUR BELGE

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