23 JANUAR 2020 - Erlass der Regierung zur Festlegung der inhaltlichen Schwerpunkte in der Gesundheitsförderung für die Jahre 2020 und 2024

Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft,

Aufgrund des Dekretes vom 1. Juni 2004 zur Gesundheitsförderung und zur medizinischen Prävention, Artikel 2;

Aufgrund des Gutachtens des Beirates für Gesundheitsförderung vom 20. Dezember 2019 zu den inhaltlichen Schwerpunkten in der Gesundheitsförderung 2020-2024;

Auf Vorschlag des Ministers für Gesundheit;

Nach Beratung,

Beschließt :

Artikel 1 - Für die Jahre 2020 bis 2024 wird die sozialschwache und chancenarme Bevölkerung des deutschen Sprachgebiets als besondere Zielgruppe für die inhaltlichen Schwerpunkte für die Gesundheitsförderung festgelegt.

Alle Angebote und Projekte im Bereich der Gesundheitsförderung sind unter Einhaltung der inhaltlichen Schwerpunkte im Sinne von Artikel 2 an die gesamte Bevölkerung des deutschen Sprachgebiets zu richten, wobei sichergestellt ist, dass die in Absatz 1 beschriebene Zielgruppe spezifisch berücksichtigt und erreicht wird.

Art. 2 - Für die Jahre 2020 bis 2024 werden folgende inhaltliche Schwerpunkte für die Gesundheitsförderung wie folgt festgelegt:

  1. im Bereich Gesundheitskompetenz: Förderung der Kompetenzentwicklung im Bereich Gesundheit, damit der Bürger im Alltagsleben für seine Gesundheit sorgen kann und in der Lage ist, gesunde und mündige Entscheidungen zu treffen;

  2. im Bereich Ernährung:

    1. Reduzieren des Konsums von rotem und verarbeitetem Fleisch, versteckten Fetten, Zucker und ungesunden Alternativen wie Zusatzstoffen, die vor allem durch vermeintlich gesunde Lebensmittel aufgenommen werden;

    2. Fördern des Verzehrs einer ausgewogenen Ernährung, d.h. mehr Lebensmittel und Nährstoffe mit Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Samen und Nüsse sowie ungesättigte Fettsäuren (Omega-3 Fettsäuren), Kalzium und Ballaststoffe;

    3. Fördern der Flüssigkeitszufuhr mit mehr Wasser und ungesüßten Getränken oder ungesüßtem Tee;

  3. im Bereich Bewegung:

    1. Fördern zielgruppenspezifischer Bewegung im Alltag gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation in der Bevölkerung;

    2. Fördern der sportlichen Aktivität zur Prävention von chronischen, insbesondere muskuloskelettalen und kardiovaskulären Erkrankungen;

  4. im Bereich psychische Gesundheit: Entstigmatisierung und Sensibilisierung zum Thema psychische Gesundheit in den verschiedenen Lebenswelten und Vermittlung von Strategien, die die psychische Gesundheit erhalten, unter anderem zur Prävention des Burnout-Syndroms und Depressionen;

  5. im Bereich Suchtprävention:

    1. Verringern des übermäßigen...

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